Alle nachfolgenden Bilder und Texte stammen vom Balver Künstler Werner Ahrens, der der Veröffentlichung auf unserer Homepage gern zugestimmt hat.
Die Bilder sind erschienen in: Pfarrbriefservice.de
Alternativ finden Sie Texte zu den einzelnen Stationen im Gotteslob Nr. 683.
Mein Kreuz mit dem Kreuz!
Standortbestimmung - wo bin ich zu Hause?
Die Erziehung, die Übungen die mir als Kind aufgetragen wurden.....
der Umgang in Schule und Beruf, die Erfahrungen die ich gemacht habe -
sie sind das Fundament für meinen Kreuzweg.
Sehr prägend war die Zeit meines Studiums in Köln.
Hier lebte ich rund fünf Jahre über dem Kreuzgang von St. Maria im Kapitol.
Dieser kirchliche Bereich war "mein Zuhause", mit ihrer Geschichte, mit ihren Erwartungen an die Menschen der zeit.
Mein Beruf "Werbung zu gestalten" bringt es mit sich,
vorgelegte Fakten und Argumente der Auftraggeber zu hinterfragen - und nicht einfach nachzubeten....
und Darstellungen (Piktogramme),
entsprechend der Anforderung,
auf das Wesentliche zeichenhaft zu reduzieren.
Die Kreuzweg-Piktogramme sollen von einem "Kunst-Gesicht" freimachen, (keiner weiß mehr wie Jesus aussah) die Fantasie ansprechen und die Chance geben, einen persönlichen Kreuzweg zu gehen,
das Gewohnte anders zu sehen
und im eigenen Erleben und Tun "aktuell vor Ort" zu sein....
Ich habe mir die Frage gestellt, warum gehe ich einen Kreuzweg?
Will ich die Stimmung erleben? Gehe ich aus Tradition?
Können mich die Gedanken und überkommenen bildlichen Vergleiche bewegen?
Auf gelben Schildern, wie ein Ortsschild, in zeichenhafter Darstellung, werden 14 Stationen illustriert.
Kürzel, wie sie uns heute vielfach begegnen, also losgelöst realistsichen Abbildung eines Menschen - der mensch wird zum Kreuz-
Werner Ahrens, Balve

1. Jesus wird zum Tod verurteilt
Justizirrtum, Politik
Mobbing, Verräter,
Bestechung, Ruhestörer,
Wir verlieren unseren Einfluss, Neid,
Liebetöter
Herr,
wie oft geschieht es auch heute:
Menschen verurteilen und verspotten einander,
machen einander fertig,
geben dem anderen keine Chance.
Menschen zeigen auf das Schlechte im anderen,
um selbst besser dazustehen.
Herr, du leidest mit allen.
Wir bitten dich für alle,
die ungerecht behandelt werden:
lass sie fest an den Sieg des Guten glauben.
Wir bitten dich für alle, die über andere urteilen:
Lass sie nie vergessen,
dass du allein das Innerste eines Menschen kennst
und nur dir das Urteil zusteht.

2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Du bist ein Kreuz Du wirst zur Last
Keine halben Sachen
Jesus trägt sein Kreuz
Jeden lädt er ein,
das eigene Kreuz auf sich zu nehmen.
Dieses tägliche Kreuz kann verschiedene Namen haben:
Krankheit, Alter, Einsamkeit, Sorgen, Enttäuschungen,
Missverständnisse, zerbrochene Beziehungen,
Erfolglosigkeit, Härte des Berufes....
Du, Herr, trägst dein Kreuz.
Und jeder,
der im Vertrauen auf dich
sein Kreuz auf sich nimmt,
darf erfahren:
ich bin nicht allein!
Du, Herr, trägst mich und mein Kreuz.
Herr, voll Vertrauen bitten wir dich für alle,
die jeden Tag geduldig auf sich nehmen:
dass du es mit trägst
und sie auf ihrem Lebensweg begleitest.

3. Jesus fällt zum ersten mal unter dem Kreuz
Pass doch auf, wo du hintrittst Schwächling
Du fällst und alle lachen Blamage
Jesus liegt am Boden mit allen,
die Opfer des Alkohols,
der Droge,
der Sucht geworden sind,
mit allen, die aussteigen und neu beginnen möchten,
aber es so und so oft nicht schaffen.
Herr, du kennst unsere Schwächen:
Nicht verzichten können, zu nachgiebig sein,
durch Ausreden das eigene Verhalten rechtfertigen.
Grenzenloser Genuss verspricht dem Menschen oft Glück
und Befriedigung.
Wie viel Unheil und Leid aber erwächst daraus oft für die
eigene Familie, für die Mitmenschen!
Herr, du stehst wieder auf.
Keiner der am Boden liegt,
muss sich aufgeben,
denn du hilfst aufstehen.
Wir bitten dich für alle Opfer der Sucht:
Lass sie durch ihre Mitmenschen Hilfe erfahren
und neuen Mut schöpfen.

4. Jesus begegnet seiner Mutter
Menschlichkeit Halt mich fest
Trostlos Du musst es ertragen
Ausweglos Ich will kein Mitleid
Warum musst du dich auch einmischen
Maria neigt sich ganz zu Jesus hin;
Sie leidet mit ihm. Doch Jesus tröstet sie.
Vor allem in der Familie,
aber auch im täglichen Umgang miteinander
sind wir gerufen, einander zu trösten,
anzunehmen und aufzurichten.
Herr, wie oft erleben wir,
wie schwer es ist,
miteinander in rechter Weise umzugehen,
wie Eigenliebe und Rechthaberei
das gemeinsame leben ersticken wollen.
Herr, wir bitten dich
für alle Familien und Gemeinschaften:
dass es allen gelingt, fest verbunden zu bleiben.
Für alle Familien, die uneins sind:
Stärke ihre Bereitschaft,
sich zu versöhnen und das Gute zu sehen.

5. Simon von Cyrene wird gezwungen, Jesus zu helfen
Warum helfen Moral
Gewissen Ich zahle doch Steuern
Gutheit ist Dummheit Sympathisant
Jesus ist müde;
Simon muss das Kreuz eines Fremden tragen.
Auch wir sind zum Helfen aufgefordert.
Wir sollen zupacken, mitleiden und mittragen,
anstatt wegzuschauen und fremdes Leid nicht an uns heran
zu lassen.
Herr, du weißt, wie leicht wir versucht sind,
wegzuschauen oder abzuschalten,
um die Bilder des Elends und der Not unserer Welt nicht
sehen zu müssen.
Und doch: Jeder hat seine Not und seine Sorgen.
Wie froh sind wir dann,
wenn jemand zu uns steht,
uns anhört und uns Halt gibt!
Herr, wir bitten dich für uns selber:
Lass uns erkennen, wo wir gebraucht werden
und ehrlich danach trachten, Not zu lindern.

6. Veronika reicht Jesus ihr Schweißtuch
Sein Blick trag mich Spiegelbild
Schuld Er sah mich an
Zeichensprache Souvenir
Gesichtsverlust Alle standen gaffend am Weg
Vielleicht macht das Tuch Geschichte
Veronika ist eine mutige Frau.
Unbekümmert um das Gerede der Anderen reicht sie Jesus
das Schweißtuch.
Sie ist aufmerksam für fremde Not.
Herr, kleine Zeichen und Aufmerksamkeiten machen unser
Leben hell.
Ein anerkennendes Wort, eine humorvolle Bemerkung,
ein kurzer Besuch, ein verständnisvoller Blick,
ein freundlicher Gruß, eine helfende Hand,
ein kleiner Dienst:
In diesen kleinen Zeichen wirst du selber spürbar.
Herr, wir bitten dich für alle,
die fremde Not nicht sehen wollen.
Lass sie begreifen:
Richtiges Glück finden wir nur,
wenn wir zum Glück anderer beitragen.

7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Rückfällig Viele werden überfordert
Stolpersteine Lächerlich, er wollte ein Retter sein
Herr, im Übermaß der Schmerzen bist du ein zweites Mal
für uns unter dem Kreuz zu Boden gesunken.
Das Kreuz liegt auf dir.
Du kannst nicht mehr fortlaufen vor den Schmerzen und
dem Tod.
Du willst es aber auch nicht.
Darum stehst du auf und gehst mühsam weiter,
um das Opfer zu vollenden.
Auch wir erleben immer wieder Niederlagen
Trotz all unserer guten Vorsätze fallen wir immer wieder in unsere alten Fehler zurück.
Von dir lernen wir das Aufstehen und die Festigkeit.
Wir bitten dich für alle Menschen,
die durch viele Niederlagen ihr Selbstbewusstsein verloren haben,
Hilf ihnen, aufzustehen und wieder zu sich selbst zu finden.
Wir bitten dich für uns alle:
Lass uns nach Misserfolgen nicht mutlos werden,
sondern hilf uns, im Vertrauen auf dich,
immer wieder neu anzufangen.

8. Jesus spricht zu den weinenden Frauen
Klagen hilft nicht Hilflosigkeit
Zeig Herz Was ist Liebe?
Unglücklich Heulsusen
Am Weg stehen weinende Frauen.
Jesus tut ihnen leid.
Aber sie wagen nicht, für ihn einzutreten.
Sie weinen nur.
Jesus seiht sie. Er geht nicht achtlos an ihnen vorbei.
Er spricht zu ihnen: Weint nicht über mich. Weint über euch und eure Kinder."
Denn auch diese Frauen gehörten zum Volk der Juden.
Die Juden hatten aber den Sohn Gottes nicht erkannt.
Jesus, du sagst es auch uns:
Weint nicht über mich, sondern ändert eurer Verhalten.
Es genügt nicht, wenn ihr andere bedauert, während es
euch gut geht - ihr müsst auch bereit sein, ihnen zu helfen.
Herr, wir bitten dich,
öffne unsere Augen, damit wir dich in unseren Mitmenschen erkennen. Lass uns Werkzeuge deiner Liebe sein.

9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Entwürdigt Schicksalsschläge
Armes Schwein Bosheiten
Viele legen mir Steine in den Weg. Verantwortungslos
Verzweiflung Den Boden unter den Füßen verlieren
Jesus, du bist zum dritten Mal gestürzt.
Als schwere Last liegt das Kreuz auf dir.
Aller Hass, alle Gemeinheit und Schuld der Menschen
liegen auf dir.
Es ist, als wollten sie dich erdrücken.
Es sieht so aus, als würde wieder das Böse über die Liebe siegen.
Aber, du sammelst Kraft, um wieder aufzustehen,
Kraft, die von deinem, - von unserem Vater - kommt.
Du erhebst dich mit der Last des Kreuzes und trägst die Schuld bis zum Ende.
Herr, dieser dritte Sturz zeigt uns,
dass es immer einen Weg aus der Sünde
und selbst unterm Kreuz noch Hoffnung gibt.
Du sagst uns: Steh auf! Trag weiter! Es geht.
Wir bitten dich für alle, die sich für eine gute Sache einsetzen:
Bleibe an ihrer Seite,
damit sich sich nicht durch Enttäuschungen und Hindernisse von ihrem Weg abbringen lassen.

10. Jesus wird seines Gewandes beraubt
Gedemütigt Nackt bist du hilflos
Lächerlich Armut
So kann man dich bloßstellen Lustbarkeit
Ausbeuten Kleider machen Leute
Herr, du wirst deiner Würde als Mensch beraubt
und leidest mit allen,
deren Menschenwürde mit Füßen getreten wird.
Menschen werden verleumdet, bloßgestellt, missbraucht.
Menschen werden ausgenützt und hintergangen.
Menschen werden schamlos erniedrigt und ihrer Rechte beraubt.
Herr, darum bitten wir dich:
Für alle, die andere menschen schamlos für sich ausnützen:
Lass sie erkennen, dass dieser Weg nie zur Freude führen kann.
Für alle, die sich für die Achtung des Menschen einsetzen,
dass sie fest auf dich vertrauen und die Kraft deines Geistes erfahren.

11. Jesus wird an das Kreuz genagelt
Mord unglückliche Umstände
Fertig gemacht Ich wurde darauf festgenagelt
Befehl Tragödie
Jesus wird ans Kreuz geschlagen.
Scheinbar siegt die Gewalt.
Es ist ungeheuerlich:
Du, der Herr,
der den Menschen nur Gutes tun wollte,
wirst von Menschen ans Kreuz genagelt.
Und doch stehen immer wieder Menschen auf,
die Gewaltlosigkeit und Liebe zum Nächsten leben.
Sie sind Zeichen deiner Nähe: Sie werden am Ende siegen.
Herr, wir beten für alle,
die Liebe und Gewaltlosigkeit zu leben versuchen:
Lass sie immer mit dir verbunden bleiben und an den Sieg
des Guten glauben.

12. Jesus stirbt am Kreuz
Der Tod lauert überall Ich habe es nicht gewusst
Mir fehlte Mut Wir haben uns geirrt
Kopfgeld Befreiung Erlösung
Jesus, deine Liebe kennt keine Grenzen.
Du lässt dich von armseligen menschen wie einen Verbrechter hinrichten.
Auch heute betest du am Kreuz:
"Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"
Herr, du bist die Brücke, die Gott uns gebaut hat,
damit wir aus unserem Dunkel
hinfinden in dein Licht.
Wir bitten, für alle,
die unter dem Dunkel und der Grausamkeit leiden,
dass sie mit allen Kräften das Gute versuchen
und die Hoffnung nicht aufgeben.
Wir bitten für alle,
die sich in Schuld und Sünde verstrickt haben,
dass sie sich von dir befreien lassen.

13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen
Wir sind erschüttert Das hatte er nicht verdient
Blamage Hinterher sind alle klüger
Jesus, dein Werk ist vollbracht.
Dein toter Leib wird in den Schoß deiner Mutter gelegt.
Maria steht für alle Mütter und Eltern,
die heute um ihre Kinder weinen:
wenn die Söhne im Krieg fallen,
wenn junge Menschen im Rausch der Geschwindigkeit auf der Straße sterben,
wenn sie von heimtückischen Krankheiten hinweggerafft werden,
wenn sie Opfer der Arbeit werden,
wenn sie durch Drogenmissbrauch ihr junges Leben zerstören.
Herr, wir bitten für alle Eltern,
deren Kinder unerwünschte Wege gehen,
dass sie das Vertrauen nie abbrechen lassen.
Wir bitten für die Angehörigen von Verstorbenen,
dass sie das Schwere ertragen im Blick auf dein Kreuz
und mit den Verstorbenen verbunden bleiben.

14. Jesus wird ins Grab gelegt
Tot ist tot, was soll der Aufwand
Immer sterben Menschen für Ideale
Die Idee lebt weiter
Zeichen setzen
Grenzstein
Er hat uns aufgewühlt
Bring den Stein ins Rollen
Er lebt, darum kannst du seinem Schatten nicht tottreten
Herr, Jesus Christus:
Überwunden ist alles Leid und Dunkel.
Du lebst, und in dir leben alle,
die an ihrem Kreuz nicht zerbrechen,
sondern darauf vertrauen, dass du es mit trägst,
alle, die am Unheil der Welt nicht verzweifeln,
sondern bewusst mitbauen am Reich des Friedens.
Für uns bitten wir dich Herr,
dass wir unseren Kreuzweg des Lebens
als Weg in die Herrlichkeit Gottes sehen
und dass wir ihn darum voll Vertrauen gehen.
Schenke allen,
für die wird gebetet haben,
deine Grande und führe unsere Verstorbenen
und dereinst auch uns
zur Auferstehung mit Christus unserem Herrn.